Sonntag, 16. Juli 2006

Tristesse

Manchmal - so auch heute - wache ich auf und bin es leid:
Dann hasse ich:
  • alleine aufstehen
  • alleine frühstücken
  • alleine den Tag verplanen
  • bis zum ersten Telefongespräch nicht reden
und dann fällt mir ein, dass ich es auch nicht mehr haben kann
  • alleine Urlaub zu planen
  • alleine hinzufliegen
  • alleine zurückzukommen
  • überhaupt: alleine fliegen, bahn fahren, brötchen holen, es sich beim frühstück gemütlich zu machen, ins Freibad zu gehen, in der Sonne zu liegen, auf Konzerte zu gehen, aufzuräumen, wäsche zu waschen, meine Tante zu besuchen, mich über meinen ipod freuen, die neue Muse CD geil zu finden
  • das ist doch alles viel schöner, wenn ich es nicht alleine machen müsste
  • auch München mal ein bisschen mehr kennen zu lernen.
  • vielleicht würde ich auch mal ins Museum gehen, oder noch besser:
  • an den See fahren
  • an irgendeinen, hier gibt es doch so viele
  • aber alleine ist mir bei so was immer nach wenigen Stunden, wenn überhaupt so lange, langweilig.
was also tun?
Es gibt Momente, da bin ich kurz davor, es mit Kontaktanzeigen zu versuchen. ABER: es geht mir weder um Beziehung, noch um Liebe oder Sex. Ich will schlicht und ergreifend Leute treffen, die mal Lust haben, mit mir was zu machen. Die Wochenende zu füllen oder den Urlaub. Hier in München.
Leute, die nicht in Beziehungen sind und mich fragen, ob ich Torschlusspanik habe. Habe ich nämlich nicht. Ich habe nur keinen Bock mehr umgegeben zu sein von Paaren, die sich haben und nichts anderes brauchen. Denen es egal ist, wie ich mein Wochenende verbringe und die vielleicht auch noch gerne Tanzen gehen oder gute Musik hören. Sie Spaß an München haben wollen und nicht nur an sich. Die merken, dass es Menschen um sie rum gibt und nicht die traute Zweisamkeit als das sehen, was reicht. Als etwas, wenn man das gefunden hat, muss man sich nicht weiter bemühen um seine Umwelt.
Ich könnte heulen manchmal.

Aber nein, natürlich nicht. Natürlich beweise ich ja täglich, dass ich all das kann. Alles, was oben steht, mache ich alleine. Jeden Tag, jede Woche. Meistens ist es ganz ok, es wäre halt nur schöner, wenn es mal anders wäre. Es ist nur oft langweilig und ich habe das Gefühl, ich verpasse den Spaß in meinem Leben, weil ich alleine zu Hause hocke, weil ich mich nicht aufraffe.

Also, auf ins Freibad! Juchu.... ein gutes Buch tut es ja auch. Was brauche ich Menschen?

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