Donnerstag, 1. September 2005

Bin ich zu alt für Friedrichshain?

Und zu alt für den Karrera Klub, den ich doch so liebte die letzten Jahre?
Gestern kamen Karrera Klub und Friedrichshain auf ziemlich unschöne Weise zusammen. Die SPD, oder besser die Jusos, haben eine extrem jugendliche Location aufgemacht um uns junge Friedrichshainer davon zu überzeugen, doch bitte Herrn Schröder als Kanzler zu bestätigen. "Wahllokal" nennt sich das ganze. Diese Wortspiele kann doch auch keiner mehr hören.
Da es Bier für einen Euro gab, das ganze keinen Eintritt kostete und dazu DJ Christian vom Karrera Klub für jugendliche Musik sorgen sollte, haben M. und ich (als bekennende nicht-SPD-Wählerinnen) uns auf den Weg gemacht. Schließlich sind wir beide arbeitslos und dürfen auch unter der Woche das Berliner Nachtleben genießen.

Aber nein, es war furchtbar. Wir waren alt. Zu alt. Älter war höchstens noch der DJ. Das ganze Ambiente lud zu allem ein, aber nicht zu einem Tanzabend: Ein weiß tapezierter zu großer, zu heller Raum mit großen Fenstern im neu-sanierten Friedrichshainer Altbau. Jugendlich eingerichtet mit einer Theke aus Bierkisten, und – oh, wie Jugendheimatmosphärisch – ein Kicker, an dem die Jungs sich die Ehre gaben.
Die neuen Ikea-Stehlampen dezent mit rotem Krepppapier abgedunkelt, in der Ecke eine Dartscheibe.
Der Fußweg davor belagert von Berufs- und tatsächlichen Jugendlichen. Wir zählen uns weder zu der einen noch zu der anderen Gruppe,
Ich gucke mich um und sage: „Bin ich zu alt für Friedrichshain?“
M. meint, wir wären zumindest für die Jusos zu alt. Da hat sie definitiv genau so recht, wie mit folgender Äußerung:
„Gut, man kann uns mit manchem locken. Bier ein Euro. Karrera Klub-DJ. Kein Eintritt. Aber halten kann man uns damit nicht.“ Nicht, wenn es so gewollt ist, und man so sehr sieht, wo das Wahlkampfgeld zum Fenster rausgeschmissen wird. Und deshalb die SPD wählen werden wir wohl auch kaum.
Wir verabschieden uns schon nach einem Rotkehlchen Bier und freuen uns, früh ins Bett zu kommen, damit heute mal was geschafft wird.

So alt sind wir!

Spätsommer

Am kleinen Müggelsee. Wie schön es da ist, ein riesiger Strand, den wir nur von der Fähre, die man mit dem BVG-Ticket fahren darf, gesehen haben. Neben uns nur Menschen, die diesen Strand wohl schon länger kennen und uns angucken, als wären wir Eindringlinge. Echte Berliner halt. Die so Sachen sagen wie:
„Warum is dit so?“
„Na dat is wegen die zwee dinger da.“

Allet klar?

Dienstag, 23. August 2005

Mal was ganz neues

Anonyme Nähe.
Statt One-Night-Stand.
Heißt das jetzt.
Hab ich gelesen.
Aha.
Was man nicht alles so benennen kann.

Auch schön:

Lebensabschnittsgefährte.
Mann, Mann, Mann. Das auch Frauen in meinem Alter das schon so nennen. Hab ich gar nicht gewusst, aber auch gelesen.

Gerade les ich in einem Text folgendes:

"Manchmal, immer seltener, gehen wir nicht allein nach Hause. Wir tun dann so als ginge es um Sex, aber eigentlich geht es um nichts anderes als einmal ohne das schale Gefühl aufwachen zu müssen, das sich einstellt, wenn man am Wochenende alleine frühstücken muss. Früher fiel das Aufreißen leichter und kurzfristig nimmt man sich vor, in Zukunft mehr auf sich zu achten. Aber meist säuft auch dieser Gedanke im Alkohol ab. Viel zu trinken hat sich als Alternative zum One-Night-Stand bewährt. So ist man am Morgen nicht ganz alleine, sondern hat zumindest einen Kater, um den man sich kümmern kann."

Tststs...
was es so für Probleme gibt...

Freitag, 12. August 2005

Weiter spinnen?

Da hab ich mir selber einen Floh ins Ohr gesetzt. Gestern ist mir aufgefallen, dass von vier Julias die ich kenne, drei einen Nachnamen haben, der mit K. anfängt. Mittlerweile glaube ich nicht mehr daran, dass die Verbindung dieser beiden Buchstaben irgendwie mystisch ist, sondern dass sie schlichtweg die ist, die mir gestern abend aufgefallen ist. Genauso gut würde mir wohl auffallen können, dass ich unglaublich viele Menschen mit den Initialen A.B. kenne. Was dann mal so gar nichts besonderes ist.

Gerade war ich auf einen Sprung in Polen. Ich dachte mir, ich muss ja jetzt mal all diese Sachen machen, die ich schon immer machen wollte, zum Beispiel mit dem Semesterticket nach Frankfurt Oder und von da nach Polen. Allerdings war es da nicht so spannend, ich hab ne Flasche Vodka gekauft, wie sich das gehört und ein paar Pivo und bin wieder zurück gefahren.
Was aber cool ist: Mit dem Fahrrad rüberfahren können. Da kann man sich dann schon mal über Europa freuen.
Und das hab ich auch gemacht.

Donnerstag, 11. August 2005

Zufall?

Worüber man so alles nachdenkt, wenn man den ganzen Tag Zeit dazu hat.
Zum Beispiel, dass ich in meinem Leben schon oft Männern mit den Initialen J.K. begegnet bin. Mindestens vier fallen mir auf Anhieb ein.
Und überhaupt mit J als Namen, als Vornamen. Keine Ahnung, wie viele ich davon kenne. Also, näher kenne. Oder mal kannte.
Dabei denkt man immer, es gibt gar keine Männernamen mit J.
Ob die Spuren hinterlassen haben? All die J.K.s?
Ob das was zu bedeuten hat?
Ob ich das nächste Mal, wenn mir jemand begegnet, und der sagt er heißt zum Beispiel Julius Klabautermann, dann bin ich sofort hin und weg, ohne dass ich erfahren habe, dass er mit der Atommafia unter einer Decke steckt?
Das wär dann doch etwas erschreckend.
Aber wer weiß, vielleicht ist eine Auflösung meines Lebensrätsels, wenn ich das rausfinde...


Zur Beruhigung:
Bis jetzt hab ich noch nie jemanden kennen gelernt, der mir seinen Namen sagte, und ich schon dachte, ach, ok, fängt mit J. an, das passt ja.
Das ist mir immer erst aufgefallen, wenn ich die Leute schon länger kannte.
Also, ich meine erst jetzt.
Wenn ich Zeit habe, über so einen Quatsch nachzudenken.

Tag 2 Arbeitslos

erst: morgens ausschlafen. Wenn man um halb neun denkt, man wacht auf, dreht man sich um und versucht noch ein bisschen zu schlafen. Der Tag wird schließlich lang.
Dann: Aufstehen, anziehen, zum Schwimmbad fahren. Das hat wegen einer Havarie (was ist das eigentlich?) noch bis Montag geschlossen, also wieder zurück. Auf dem Rückweg Brötchen holen. Frühstücken.
Anschließend einige Stunden im Internet surfen, Stellenanziegen abwägen, emails schreiben, ein bisschen mit M. chatten.
Und jetzt? Mhhh, vielleicht mal kurz aufs Bett legen...
Mittagessen vorbereiten, aufessen, wegräumen, spülen. Immerhin, es ist schon 14 Uhr.
Wieder ins Internet. Kurz mal meine Schwester anrufen. Der geht es nicht gut, also ein bisschen Herzschmerzgeschichten anhören.
Anschließend den Roman weiterlesen.
Ach, ich könnte ja mal zum Baumarkt, wollte doch schon ewig meine Blumen umtopfen. Und wann soll ich das machen, wenn nicht jetzt? Wer weiß, wie lange noch Zeit dazu ist. Und nicht alles auf morgen verschieben. Obwohl, ein bisschen was zu tun für morgen überlassen, ist nicht die verkehrteste Idee.
Jetzt ist es halb sieben abends, die Blumen sind umgetopft, der Balkon gefegt, der Müll runtergebracht, geputzt habe ich erst gestern.
Und jetzt?
Sag mir noch einer, ich hätte es gut, weil ich nichts zu tun habe.
Ich gehöre zu den faulen Arbeitslosen, die den Arsch nicht hochkriegen. Nicht mal meinen alten Computer kriege ich seit Monaten auseinandergebaut. Kann ich schließlich auch morgen machen.
Es ist furchtbar. Schon nach ein paar Tagen bin ich bereit, durch ganz Deutschland zu ziehen, auch nach NL oder Österreich, wenn es da Geld zu verdienen und Aufgaben zu erledigen gibt.
Sag mir bitte nur einer bescheid!

Dienstag, 9. August 2005

Schnell

Dank meinem neuen DSL Anschluss geht jetzt hier alles blitzschnell.
Unglaublich. Ich wusste gar nicht, dass mein Modem soooo langsam war....

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