Ich arbeite also. Ich quetsche mich morgens in überfüllte U-Bahnen, abends, wenn ich zum Bäcker gehe, gibt es kein Brot mehr, bei IKEA teile ich mir samstags den Service mit 1,3 Millionen anderen Münchnern und die drohende Erkältung bekämpfe ich mental, damit sie erst ausbricht, wenn ich mal wieder Zeit dafür haben.
Und am Wochenende fliege ich schon wieder nach Berlin. Um zu arbeiten.
Ich frage in die Kollegen-Runde ob jemand vielleicht wüsste, ob ich mir in der Werkstatt einen Zollstock ausleihen kann, um meine Küche auszumessen.
"Zollstock???? Meterstab heißt des hier! Wenn du in der Werkstatt Zollstock sagst, lachen die dich aus!" Sagt ausgerechnet dieser Typ zu mir, der mich sowieso schon leicht durcheinander bringt. Und ich weiß gar nicht warum. Irgendwie verwirrt er mich. Schaltet manchmal scheinbar per Fernbedienung für ne Sekunde mein Hirn aus und ich laber nur noch Müll. Und verstehe nicht, warum. Komisch.
Kurze Zeit später treffe ich ihn in der U-Bahn. Ich versuche ihm zu erklären, dass ich mich mit dem Freund meiner Freundin treffe, am Stachus, weil der gerade in München ist. Und er sagt irgendwas, was klingt wie "geht es um Sex?" Hallooooooo????????????????????? Hat dieser Typ gerade in meiner Gegenwart das Wort Sex benutzt???? Oder habe ich wieder nur das Bayerische nicht verstanden und er meint "Trefft ihr euch um sechs?" Endgültig verwirrt und ohne Hirn steige ich hinter ihm her aus der U-Bahn. Er sagt: "Ich nehm die U 5, die fährt jetzt auch zum Stachus". Ich sage allen ernstes: "Ja dann, mach's gut, tschüß", winke und fahre die Rolltreppe hoch. Weiß der Geier warum.
Verstand verloren oder so.
dachte ich mir gestern, als ich mich in münchen mit diesem typ getroffen habe, den ich mal auf einer party in münster kennen gelernt habe, und der so gut küssen konnte. schon komisch, sich in der münchner innenstadt zu begegnen. aber nett war's.
und so wenn man sich einmal im leben vorher begegnet ist, und das auch schon ein jahr her ist, ist man ja auch erwachsen genug, mit so was umzugehen. und einen ganz netten abend zu haben. wenn man schon in der selben stadt wohnt, seit 4 wochen und am selben tag hier angefangen hat zu arbeiten.
Das kann doch nicht wahr sein.
Endlich zurück in München, habe ich immer noch große Probleme damit, dass eine S-Bahn-Fahrt vom Flughafen nach Daglfing 8 Euro kostet. Aber damit nicht genug. Natürlich ist mir die Bahn mal wieder direkt vor der Nase weggefahren und ich muss 17 Minuten auf die nächste warten. In Daglfing war mein Plan, ein Taxi zu nehmen. Es gibt auch einen Taxistand, wie mir der Kiosk-Mann mitteilt. Dort steht aber kein Taxi, sondern nur so ein Ruf-Säulen-Dings. Auf diesem Dings steht eine Nummer. Und siehe da, die Säule klingelt, als ich sie wähle. Sehr witzig. Ich will doch nicht die Säule neben mir anrufen, sondern die Taxi-Firma. Also versuche ich mein Glück an der Säule. Ich drücke diesen Hebel runter und die Säule hupt. Haha. Wo ist die Kamera??? Wer will mich verarschen? Ich vergaß zu schreiben: Schneesturm und ca. 10 cm Neuschnee um mich rum, ich mit Riesenkoffer, der durch die Schneemassen nicht zu rollen war.
Alles klar, fahre ich mit der nächsten S-Bahn (in jetzt nur noch 14 Minuten) zum Leuchtenbergring, der nächsten Station, dort kann ich in die Bahn umsteigen, die nach Trudering fährt, wo ich ja hin will, und hoffen kann, vielleicht dort ein Taxi zu finden. Pustekuchen, die Bahn nach Trudering fährt mir vor der Nase weg. Genauestens angepasst, die Übergänge. Unglaublich... ich schlörre also meinen (Laut Flughafen-Waage) 19,8 Kilo schweren Koffer den inneren Ring lang, die Straße hoch, in der Hoffnung auf ein Taxi. Auf dieser Autobahnähnlichen Straße natürlich keine Chance. Erst nach ca 300 Metern hält eines, lässt mich einsteigen und fährt mich für unglaubliche 13 Euro nach Hause. Und da sitze ich nun, schwöre nie wieder mit Koffer zu verreisen und am liebesten nächstes Mal wieder mit der Bahn. So hat mein Weg jetzt fast 6 Stunden gedauert, mit der Bahn wären es ca. 7 1/2 gewesen. Dafür würde wegfallen: Die Fahrt zum Flughafen (Taxi+Regionalexpress = 10 Euro) und die Fahrt vom Flughafen nach Hause (s-Bahn + Taxi = 25 Euro) PLUS das Flugticket für 70 Euro. Mit der Bahncard, plus City-Anschlussfahrt= 50 Euro. Tajaja...ich weiß nicht, was ich machen solle.
Nächste Woche fliege ich jedenfalls wieder. Nach Berlin. Aber vielleicht mit Handgepäck und Abholservice vom Flughafen!!!
ich kann nicht mehr liegen.
Den ganzen Tag liegen die Miss und ich nun schon hier rum. Das heißt, wir haben eine Unterbrechung gehabt. Um 14 Uhr sind wir zum Leander gegangen und haben gefrühstückt und mit der Partygesellschaft von gestern gerechnet. Keiner aufgetaucht. Komisch... wieso nicht? Es war trotzdem nett und lecker... und dann haben wir eine kleine Friedrichshain-Runde gemacht und nun liegen wir seit Stunden auf den Sofas und Matratzen hier rum und ich weiß nicht mehr, auf welche Seite ich mich noch drehen soll.
Herrlich so ein Entspannungstag...
Aber es reicht dann auch.
wie schön, mit den gleichen leuten zu feiern, wie letztes jahr, und festzustellen: letztes jahr hätte ich auf dieser veranstaltung das gefühl gehabt, kaum jemanden zu kennen. Dieses Jahr kann ich auf unzählige parties mit eben diesen menschen zurückblicken, die ich jetzt also kenne.
das ist tatsächlich wie nach hause kommen, mal wieder in berlin zu sein und ich hoffe, es wird so bleiben. zu den wichtigen events werde ich ab sofort einfliegen!
So ein Ärger!
Nach einem feucht-fröhlichen Heilig Abend, erst im Kreise der Familie, dann im Kreise vieler Freunde, erwache ich am 1. Weihnachtstag im Krankenhaus. Ein - wohl für immer im dunkeln bleibender - Fahrradunfall scheint mich dahingerafft zu haben. Zum Glück ist "nichts" weiter passiert als eine fette Beule am Kopf, ein paar blutige Schrammen an der Kopfhaut, tierische Kopfschmerzen und zwei Tage später immer noch arge Verspannungsschmerzen am ganzen Oberkörper. Am Fahrrad ist auch nichts dran, was das ganze noch unheimlicher macht.
Gestern rief ich den jungen Mann an, mit dem ich den Laden verlassen hatte, in dem wir feierten. Wir waren noch zusammen gelaufen, daran erinnere ich mich. Ab dann setzt es komplett aus. ich habe keinen Schimmer, was passiert sein könnte. Sein Kommentar: "Ich hab schon Leute besser Fahrrad fahren sehen, aber es ging."
Das war also mein Weihnachten, als ich am zweiten Weihnachtstag entlassen wurde, war eigentlich schon wieder alles vorbei. Jetzt kuriere ich mich aus und fahre morgen nach Berlin, wo mir glaube ich die Feier-Stimmung ein wenig abhanden gekommen ist. Ich werde Taxi-fahren bevorzugen!