Alt und Spiessig

Sonntag, 19. März 2006

Spießigkeit kennt keine Grenzen,

Spießigkeit kennt kein Pardon...
Auf dem 36. Geburtstag einer Kollegin plötzlich mal wieder die Frage: Was ist hier schiefgelaufen? Ich sitze "unter" einer Schrankwand die von einer Tiffanylampe beleuchtet wird. Um mich rum komische Männer in fliederfarbenen Freizeithemden mit rosafarbenen Freizeitkrawatten. In der Vitrine Porzallan-Figürchen, im Regal Espressotassen-Sammlungen auf dem Kaminsims (Klinker!) Holzdelfine, Marmorelefanten, Keramikzwerge. Im Schlafzimmer: Kuscheltiere und Plüschkissen. Die Armaturen im Bad sind blau und der Couchtisch in dezentem Dunkelbraun gehalten. Das kann doch nicht wahr sein? Bin ich bei einer fremden Oma gelandet? Nein, es ist tatsächlich meine Kollegin, die da Bowle serviert und Schnittchen. Ich werd bekloppt. Um 11 verlasse ich fluchtartig die "Party". Zum Glück haben mich ein anderer Kollege und seine Frau mit dem Auto mitgenommen, und da seine Frau ziemlich schwanger ist, nimmt es keiner Übel, wenn man nach drei Stunden Queen, Falko und (mutig!!!) Ugly Kid Joe die Segel streicht.

Freitag, 11. November 2005

Einladung

Heute Abend bin ich mit Tante und Cousine zu einem Abendessen bei Freunden eingeladen. Zum Geburtstag. Meine Tante hat netterweise schon mal ein Geschenk gekauft, dass meine Cousine und ich verschenken können. Handcreme. Mit Salz und Öl, die roch so gut... und nur 16 Euro.

Ich weiß noch nicht so recht, soll ich sie wenigstens noch verpacken? Oder gleich von meiner Tante übergeben lassen. Mit den Worten: "Das ist von den KINDERN"? Meine Cousine ist immerhin auch schon 17. Aber steckt viel Liebe drin in meinem Geschenk.

Samstag, 5. November 2005

Klatsch und Tratsch

Ich bin jetzt endlich wieder auf dem neuesten Stand.
Diana und Christoph heiraten also im Dezember endlich, Elmar hat sich von seiner Freundin getrennt (UNGLAUBLICH arroganter Kommentar, ALLER gutmeinenden Freunde: [zwinker, zwinker] so ist das nun mal bei der ersten Liebe [schmunzel, schmunzel]. Geht es schlimmer?????), Stefan hat geheiratet (aber nur standesamtlich bis jetzt, ist also eigentlich noch gar nicht richtig verheiratet...) und wird Vater. Der andere Christof hat ne neue Freundin und Tobi scheinbar auch...
Und Peter wird auch Vater.
Herr im Himmel. Hilf!
Und einen Dank an Diana, die mir all das in ungefähr drei Minuten mitgeteilt hat, ohne dass ich sie auch nur gefragt hätte.

Donnerstag, 13. Oktober 2005

Meine Schwester

Wie immer schenkt meine Schwester mir nichts zum Geburtstag. Wie immer ruft sie aber an und sagt, dass es ihr leid tut, und sie hat es noch nicht geschafft. Das Geschenk kommt dann meistens ganz unverhofft mitten im November. Mit der Bemerkung, sie hätte es schon ganz lange rumgestragen aber immer vergessen, zur Post zu bringen.
Sehr liebevoll.

Jedes Jahr überlege ich, wie ich mich rächen kann. Ihr irgendwann im Sommer was schicken und sagen, das war für letztes Jahr Geburtstag?
Oder barmherzig sein. Wie sich das für die große Schwester gehört. Drüber hinwegsehen und denken... jaja... wenn ich das mit dir machen würde, wäre die Hölle los. Aber ich mach das mit dir nicht, damit du beim nächsten Mal ein noch schlechteres Gewissen hast. Ätsch.
Dazu kommt, dass meine Schwester Heiligabend Geburtstag hat und ich sie also IMMER sehe. Die Post-Ausrede zählt dann nicht. Und ich muss ihr immer gleich zwei Geschenke an einem Tag schenken.

Ich glaub, ich muss großherzig sein, schmunzeln und verzeihen. Und mich im November über ein unverhofftes lieb gemeintes Geschenk von Herzen freuen.

Donnerstag, 29. September 2005

Reisebericht

Auf dem Weg nach Soest sitze ich im Zug neben einem älteren Ehepaar, das alle meine Vorurteile gegenüber älteren Ehepaaren erfolgreich bestätigt.
Schon am Bahnhof Zoo packen sie die Stullen aus (Graubrot mit Wurst), anschließend kriegt der Mann von seiner Frau die in die Bild-Zeitung eingewickelte Bierflasche gereicht. Da ich noch ziemlich verkatert bin und überhaupt morgens nur aufgewacht bin, weil mein Telefon geklingelt hat, freue ich mich natürlich tierisch über den frischen Biergeruch, der in meine Nase steigt. Als die beiden dann aber die Tupperdose mit hartgekochten Eiern auspacken, kann ich kaum an mich halten und frage mich, was sie wohl machen, wenn ich ihnen auf den Tisch kotze.
Den Rest der Fahrt verbringe ich mit Ausnüchtern und Radiohören. Zum Glück spricht das alte Ehepaar nicht einen Satz miteinander. Von Berlin bis ca. 20 Minuten vor Bielefeld. Dort sagt der Mann zu seiner Frau: "Wird Zeit, dass wir mal unsere Sachen zusammenpacken und nach vorne gehen."

Gut, ich hab's überstanden, bin wieder klar im Kopf uns sitze, mit Lieschen Müller, meine Katze, auf dem Schoß im verregneten Soest. Wie nett.

Freitag, 23. September 2005

Fast vergessen

Punkt 11. ist natürlich:
Gedanken darüber machen, wie mein Geburtstag gefeiert wird. Er wird auf jeden Fall gefeiert, so viel ist schon mal klar. Am 15. Oktober (also nachträglich) wird hier irgendwas passieren. Ich muss mir nur mal über die Form klar werden, ich hab nämlich überhaupt kein Geld, die nette Dame an der ALG II Hotline hat mich dezent darauf hingewiesen, dass drei Wochen Bearbeitungszeit recht knapp sind, und dass ich vermutlich kein Geld bekommen werde zum 1. Oktober. Super.
Mal sehen, was mir einfällt, näheres gibt es dann zu lesen.

Donnerstag, 1. September 2005

Bin ich zu alt für Friedrichshain?

Und zu alt für den Karrera Klub, den ich doch so liebte die letzten Jahre?
Gestern kamen Karrera Klub und Friedrichshain auf ziemlich unschöne Weise zusammen. Die SPD, oder besser die Jusos, haben eine extrem jugendliche Location aufgemacht um uns junge Friedrichshainer davon zu überzeugen, doch bitte Herrn Schröder als Kanzler zu bestätigen. "Wahllokal" nennt sich das ganze. Diese Wortspiele kann doch auch keiner mehr hören.
Da es Bier für einen Euro gab, das ganze keinen Eintritt kostete und dazu DJ Christian vom Karrera Klub für jugendliche Musik sorgen sollte, haben M. und ich (als bekennende nicht-SPD-Wählerinnen) uns auf den Weg gemacht. Schließlich sind wir beide arbeitslos und dürfen auch unter der Woche das Berliner Nachtleben genießen.

Aber nein, es war furchtbar. Wir waren alt. Zu alt. Älter war höchstens noch der DJ. Das ganze Ambiente lud zu allem ein, aber nicht zu einem Tanzabend: Ein weiß tapezierter zu großer, zu heller Raum mit großen Fenstern im neu-sanierten Friedrichshainer Altbau. Jugendlich eingerichtet mit einer Theke aus Bierkisten, und – oh, wie Jugendheimatmosphärisch – ein Kicker, an dem die Jungs sich die Ehre gaben.
Die neuen Ikea-Stehlampen dezent mit rotem Krepppapier abgedunkelt, in der Ecke eine Dartscheibe.
Der Fußweg davor belagert von Berufs- und tatsächlichen Jugendlichen. Wir zählen uns weder zu der einen noch zu der anderen Gruppe,
Ich gucke mich um und sage: „Bin ich zu alt für Friedrichshain?“
M. meint, wir wären zumindest für die Jusos zu alt. Da hat sie definitiv genau so recht, wie mit folgender Äußerung:
„Gut, man kann uns mit manchem locken. Bier ein Euro. Karrera Klub-DJ. Kein Eintritt. Aber halten kann man uns damit nicht.“ Nicht, wenn es so gewollt ist, und man so sehr sieht, wo das Wahlkampfgeld zum Fenster rausgeschmissen wird. Und deshalb die SPD wählen werden wir wohl auch kaum.
Wir verabschieden uns schon nach einem Rotkehlchen Bier und freuen uns, früh ins Bett zu kommen, damit heute mal was geschafft wird.

So alt sind wir!

Mittwoch, 27. Juli 2005

Alleine Reisen fuer Fortgeschrittene

WARUM?????

Kann ich nicht auch einfach zu Hause bleiben und mir die Zeit vertreiben?
Hab ich mich das eigentlich in Thailand auch gefragt?
Was will ich hier?

Ich suche nicht:

Meine Traumstadt
Meinen Traumstrand
Meinen Traumurlaub
Meinen Traumalkoholpegel
Meinen Traummann


Also???

Man weiss es nicht.
Weils cool ist,
weil keiner Zeit hat.

WARUM???

Um hier zu sitzen und mich das zu fragen?

Um mal wieder zu merken, wie alt ich so werde (siehe eintrag vor 10 Minuten)?
Um was neues zu sehen?

Ach, ich weiss es nicht.
Und waehrend alle jetzt gleich besoffen vom Sofa fallen, rede ich mir ein, weggefahren zu sein, um ne Pause zu machen vom Feiern. Und vom Durcheinander der letzten Wochen. Ich gebe zu, ich habe es etwas uebertrieben die letzten Wochen mit allem was so dazugehoert.
Also, entspannen wollte ich mich.
Und haette schon wieder nichts gegen ne nette Party in Berlin. Oder natuerlich auch hier, aber mit Leuten, die mir nicht erzaehlen, dass sie sich gerade um Studienplaetze bewerben und wo sie ihr Auslandsjahr in der 11 verbracht haben.

Tjaja, man kann nicht alles haben.
Ich schreib weiter.
Morgen.

Sonntag, 19. Juni 2005

Darf man das?

Wie lang darf eine Party dauern???
Als ich gestern um ca. 22.30 Uhr nach Hause kam, war bei mit gegenüber auf der anderen Straßenseite, ein Haus weiter die Straße runter, eine Party. Das ist nichts neues, da ist öfter mal Party. Immer sind die Fenster offen und es schallt Technomusik durch die Straße. Ich habe also sicherheitshalber mal lieber die Fenster zu gelassen, und bin früh ins Bett gegangen mit viel Vorfreude auf meinen heutigen Lerntag. Den wollte ich bei angsagten 35 Grad auf dem Balkon verbringen und in aller Ruhe am frühen Sonntag-Morgen (beste Lernzeit!!!) beginnen.
Als ich aber um neun auf den Balkon trat, war weder die 35-Grad-Prophezeiung wahr geworden, noch die der sonntäglichen Ruhe. Denn:
Die Party gegenüber dröhnte immer noch. Ich wurde den Verdacht nicht los, dass es sich um völlig durchgeknallte Berliner Jugendliche handeln muss. Und siehe da: Auf der Straße vor dem offenen Party-Wohnungs-Fenster standen zwei kahlrasierte Jungs, die mit sehr deutlich hörbarem Berliner Dialekt in die Wohnung reinbrüllten. Denn schließlich brüllte die Musik auch ziemlich laut aus der Wohung heraus.

So gegen halb 11 fielen die Partyteilnehmer wohl schlagartig ins Koma, denn plötzlich verstummte die Musik und einige Feiernde wankten lauthals nach Hause.
Ich schmiedete Rachepläne, man könnte zum Beispiel jetzt bei denen vor dem Fenster...

Aber nein, jetzt, wenige Stunden später, schallt die Musik weiter. Die Leute sind nicht tot zu kriegen. Seit 13.30 ungefähr ist die Party in die zweite Runde gestartet. Und ich werde langsam wahnsinnig. Techno war noch nie mein Fall, und die Festplatte ist wohl auch schon mal durchgelaufen, ich kenne jeden Beat.

Wie lange darf so was dauern??? Ist es nicht die Aufgabe der Nachbarn, die direkt darüber wohnen, sich mal zu beschweren? Würde ich mich nachmittags um halb vier irgendwo wegen zu lauter Musik beschweren? Wohl kaum.
Aber wenn es seit 20 Stunden dröhnt?

Immerhin sind nicht 35 Grad und ich kann die Fenster zu lassen. Dann spür ich nur manchmal ein bisschen den Bass.

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