Berlin by day

Freitag, 25. November 2005

Die mit Abstand bekloppteste Aktion des Umzugs

Gestern war ich bei einem Freund, zum noch mal sehen, zum zusammen essen, Wein trinken, rauchen und quatschen. Wunderschön war es, so wie die ganzen letzten Jahre. Das einzige, was mich ein wenig störte, war das Wissen um den Rückweg und darum, dass heute zwischen 8 und 18 Uhr ein Hermes-Bote meinen ersten Koffer abholen sollte und nach München bringen.
Um halb drei in der Nacht schlägt J. vor, dass er mir noch nach Hause fahren könnte, dann müsste ich nicht mit dem Rad durch die Kälte. Dankend nehme ich an und liege um 3 im Bett. Schon da fällt mir ein, dass ich keinen Pfennig in der Tasche habe, und sollte tatsächlich um 8 der Bote klingeln, könnte ich nicht bezahlen.
Ich schlafe trotzdem ein.

Gegen halb acht heute morgen wache ich allerdings sehr unentspannt auf und überlege, wie ich das Problem beheben könnte. Die nächste Sparkasse ist 700 m weit weg, mein Fahrrad in Neukölln, ich total müde und leicht verkatert.

Meine erste Idee: Ich mache vor 10 Uhr die Tür nicht auf. Und schlafe bis dahin einfach entspannt weiter. Problem: Das Geld-Problem ist davon auch nicht gelöst, und vor allem muss ich dann zur Sparkasse, wenn die Möglichkeit besteht, dass der Bote während dessen klingelt und dann mein Koffer nicht nach München kommt.

Meine zweite Idee: Ich erzähle dem Boten, dass ich dachte, man könnte auch mit Karte zahlen. Dann bitte ich ihn, dass er in einer halben Stunde wiederkommt, weil ich erst zur Bank muss. Bis dahin schlafe ich entspannt weiter.
Problem: Ich bin ein viel zu nachdenklicher Mensch. Ich KANN nicht entspannt weiterschlafen, wenn solch eine "Katastrophe" droht.

Also entscheide ich mich: Ich ziehe mir was an, und latsche um halb 8 mehr oder weniger im Tiefschlaf durch das verschneite Berlin und hole 50 Euro. Um kurz vor acht bin ich wieder hier und schlafe entspannt noch eine Stunde. Dann klingelt das Telefon, ich bekomme eine SMS und um 10 steht der Bote vor der Tür. Na super... Ich bin also immer noch übernächtigt.

Donnerstag, 24. November 2005

Abschied Teil 3

So so. Die Makler finden also schon mal meine Streichkünste in Ordnung. Das ist ja schon mal was. Dann kann ich ja jetzt die Reste verpacken. Und warten, dass die Möbel davon getragen werden.
Na gut, ein paar Tage habe ich noch, und die wollen ausgiebig genutzt werden.

Montag, 21. November 2005

Abschied Teil 2

Nach dem Abschiedbrunch von gestern ist meine wohnung jetzt schon nicht mehr wiederzuerkennen. Die Regale sind schon von der Wand, die Dübellöcher zugekleistert und die ersten Kartons stehen gepackt in der Wohnung rum. Ich glaube, die letzten Tage werde ich, wenn ich nicht gerade packe, aushäusig verbringen. Das ist ja furchtbar so einen Abbau an Wohnlichkeit miterleben zu müssen.

Leider habe ich beim Anbringen eines Küchenschranks scheinbar komplett durch die Wand gebohrt. Auf der anderen Seite, im anderen Zimmer, hing aber was an der Wand. Und jetzt hab ich das Elend: Aufgesprungene Tapete, riesige Löcher... und die Wand wollte ich nicht streichen, die war sonst noch perfekt. So was ätzendes.

Dienstag, 15. November 2005

Shoppen

Ich hasse es.

Ich weiß, dass nichts dagegen spricht, dass ich mal ein paar Kilo abnehme. Aber im normalen Leben stört mich dieses Wissen nicht - meistens jedenfalls.

Die Ausnahme bildet der Versuch eine Hose zu kaufen. Da werde ich aggressiv. Es kann doch nicht wahr sein, dass es in dieser Stadt - mal abgesehen von der Big ist Beautiful-Abteilung vielleicht - keine Hosen gibt, die mir passen. Jeans müssen im Moment hauteng sitzen, am besten in Möhrchen-80er-Jahre-Form. Das sieht aber leider an mir - wie auch an 90% der anderen Frauen - Scheiße aus. Das hatten wir schon, das hatten wir schon hinter uns.

Also, was soll ich tun? Weight Watchers statt fröhlichem Biertrinken? Fitness-Studio statt gemütlichem Sonntags-Brunch? Kräutertee statt entspanntem Essen-Gehen?
Man kann nicht alles haben, und wieder frage ich mich, was ist es mir wert, dass ich bei H&M in die Hosen passe? Ich finde keine Antwort darauf, weil ich gerne Bier trinke und Brunchen gehe. Wie kann mir eine Modefirma so schlechte Laune machen? Und einen Tag verderben?
Es ist mir also nicht viel Wert, in diese Hosen zu passen, zumindest nicht genug. Was machen bloß die anderen Menschen? Die die nicht in diese Hosen passen? Wo kriegen die ihre Hosen her?

Dann denke ich wieder: Wie unentspannt ich wäre, wenn ich dauern über meine Hosengröße nachdenken müsste und verzichten. So bin ich nur hin und wieder genervt. Immer dann wenn ich versuche, eine neue Hose zu kaufen.

Es ist mir ja dann doch noch gelungen.

Dienstag, 8. November 2005

Wohnungsbesichtigung

Um halb neun muss ich das erste Mal für heute meine Wohung vorzeigen. Alles ist schön aufgeräumt und gelüftet. Natürlich ist hier sowieso IMMER aufgeräumt, ich bin ein ordentlicher Mensch.
Da stottert doch tatsächlich der Besichtiger (witzig, witzig): "Naja, wenigstens hast du nicht extra für uns aufgeräumt."
Morgens um halb neun tu ich mich leider noch etwas schwer mit unverschämten Reaktionen...

Montag, 7. November 2005

Abschied Teil 1

Wie krass das ist, wenn man die eigene Wohung im Internet findet...

Schlimm ist daran vor allem, dass ich selber noch nicht mal weiß, wo ich hinziehe und wann überhaupt.

Freitag, 28. Oktober 2005

Was lese ich denn da? II

Die Berliner Zeitung, Abteilung Vermischtes, hat heute wirklich einiges zu bieten. Unter anderem ein Interview mit Christian Ulmen. Darin sagt er:
"Es gab unlängst eine Reportage über die Bierkrüge in Bierzelten, und ich wünschte, dass ich sie nie gesehen hätte. Menschen, die auf die Toilette gehen und sich dann die Hände nicht waschen, können Koli-Bakterien an ihr Glas bringen. Diese Bakterien haben die Reporter an den Biergläsern nachgewiesen. Selbst nach mehrmaligem Spülen, weil sich die Bakterien auch im Wasser befanden."

Na Prost Mahlzeit. Ob ich zur Kirmes doch auf selbstmitgebrachtes Doesenbier umsteige??? Ist auch billiger.

Donnerstag, 27. Oktober 2005

Der zweite Tag

in folge, an dem ich mal absolut gar nichts tue. Außer auf den Abend warten, denn ich bin eingeladen. Diesmal zu Pizza und -mal was ganz neues - Wein.
Ich muss ja jetzt nicht mal mehr die Stellenanzeigen lesen. Trau ich mich auch gar nicht.
Könnte in meinem Buch weiterlesen. Oder noch ne Stunde schlafen. Jogginganzug rules. Und am Samstag gehts nach Westfalen.
Wann ich wohl das nächste Mal über zuwenig zu tun nachdenke....

Dienstag, 25. Oktober 2005

Auf keinen Fall

Ich stelle langsam fest, was man auf keinen Fall machen sollte in einer Stadt, die man vielleicht bald verlassen muss. Man darf sich nicht in die Stadt verlieben, und wenn das schon längst passiert ist, darf man es sich nicht festigen lassen.

So.

Und was mache ich???
Ich gehe auf die wildesten Parties seit Jahren, verbringe die Nacht bis morgens um 7 im ollen Baggerschuppen Kaffee Burger, vergucke mich für eine Stunde in Florian, lass mich von ihm nach der Uhrzeit fragen, frage ihn nach einer Zigarrette, das klassische Programm, radel danach übern Alex zurück nach Friedrichshain, unterwegs beim Döner vorbei. Aufstehen, Klammotten nur kurz auf einen Haufen schmeißen und weiter machen. Den Kühlschrank immer voll Bier, dazu neuerdings ne Flasche Pernod und eine mit Wodka, als ich aus dem Wochenende wieder komme, I love Milka auf dem Tisch und meine Wohnung empfängt mich mit der dreckigen Wäsche von Freitag auf dem Boden. In der Berliner Zeitung allerlei interessantes über irgendwelche Stars, die mal wieder hier waren und ne flatrate hab ich jetzt auch. Der Fernsehtum leuchtet blau und Element of Crime singen von Delmenhorst. Heute abend kommt der liebe was-auch-immer-es-mal-war-jetzt-sind-wir-befreundet-Freund zum Abendessen, ich werde ihn bekochen und auf der Tafel in meiner Küche steht immer noch "Gute Nacht, liebe Fernweh! J und R."

Fehlt nur noch, dass ich mich verliebe. Also, so richtig. In einen Menschen. Und nicht nur in eine Stadt.

Donnerstag, 20. Oktober 2005

Jippie!!!!

Da bist du!!!

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