Wo komm ich her und wo gehst du hin

Freitag, 11. August 2006

Der Kunde ist König

Heute morgen beim Bäcker:
Ich will eine Semmel (!!!!) und eine Breze (!!!) kaufen. Die Verkäuferin, die Tochter des Besitzers hat wohl Krach mit ihrem Vater und hört demonstrativ Musik. Beim Verkaufen!!!! Mit Ohrstöpseln. Ich muss lachen.
Und packe zu Hause, als ich die Tüte aufmache, drei Brez'n (!!!!) aus. Super, denke ich... Dumpfbacke.
Stunden später erzähle ich die Geschichte meiner Chefin. Und natürlich kommt heraus: Ich habe drei Brez'n bezahlt und das nicht mal gemerkt. Wer ist hier die Dumpfbacke?

Montag, 8. Mai 2006

Paula

mein Gott, Paula habe ich ja auch schon ewig nicht gehört. Aber jetzt, da ich gerade eine Köln-Reise plane, kommt mir Paula in den Sinn. Da könnte ein Zusammenhang bestehen... vielleicht ist es aber auch nur der Frühling, der mich mal von der dunklen Seite der Musik wegführt.
Wer weiß.

Dienstag, 25. April 2006

Schlechtes Gewissen

Ich fahre nach Berlin und habe hundert Leute, die ich gerne sehen möchte. Und fange, egal wie ich es mache, bei dem falschen an. Dann sind die anderen beleidigt und ich kann nichts dagegen tun außer mich in Stücke zu reißen. aber ich will euch doch auch wirklich sehen und nicht nur jeden zwischen tür und angel.
also gehört der samstag abend den soziologenfreunden aus der uni auf dem land in wandlitz, der sonntag meinen lieben "schwestern", der abend den partyfreunden und der montag allen, die noch übrig sind und die mit nach kreuzberg wollen. mehr kann ich nicht tun außer regelmäßig wieder kommen und immer nur einem teil der leute bescheid sagen...
einfacher ist's wenn die leute zu mir kommen, dann bin ich rund um die uhr komplett und alleine für sie da!

Donnerstag, 16. März 2006

Heimatlos

Meine Mama sagt: "irgendwie sind wir ja alle so ein bisschen ohne Wurzeln in unserer Familie". Und? Hat sie recht? Immer wieder denkt man da ja irgendwie drüber nach. Wo man so hingehört. In meinem Personalausweis steht ja nur, wo ich geboren bin. Rheine. Ich weiß nicht mal 100%ig in welchem Bundesland das ist. Ausgestellt ist der Pass in Berlin und als Wohnort steht da München. Was sagt das jetzt über mich? Über meine Wurzeln. Ok, es ist nicht Aufgabe eines Passes was über mein Leben zu erzählen.
Meine Mama sagt: "Delligsen ist ja auch schon lange vorbei und dein Vater hat ja sein Leben in Bad Laer auch früh abgebrochen." Richtig, und meine Schwester macht gerade ein Praktikum in Berlin und fährt manchmal "nach Hause", nach Bremen, wo sie studiert und sonst wohnt.
Meine Mama sagt: "Ich fänd das nicht so schlimm, Soest aufzugeben und im Ruhrgebiet noch mal anzufangen. Recklinghausen haben wir doch auch immer sehr gemocht." Und mein Papa schwärmt: "In Essen, da gibt es so viel Kultur. Das könnten wir doch jetzt noch mal sieben Jahre machen, und dann ziehen wir nach Berlin." (Jetzt fällt mir auf: Eines Tages treffen wir uns wohl alle in Berlin...)
Tja, irgendwie sind wir wohl alle etwas unverwurzelt und keiner weiß, ob es uns damit so gut geht. "Wir haben ja gelernt, man kann überall leben", sagt mein Vater dann. Und ich entgegne: "Aber jedesmal ist es wieder schwer und mit viel Aufwand verbunden. Und es wird rausgesiebt aus den vielen Menschen, die man so kennen lernt. Und man muss hier probieren und da probieren und ein, zwei Jahre dauert es immer, bis man irgendwo angekommen ist. Und dann ist der Vertrag auch fast schon wieder abgelaufen..."
Schwierig, schwierig das Thema. Und immer wieder ein paar Gedanken wert über ein zuhause Gefühl. Schon komisch, wenn ich nächste Woche nach Soest fahre, dann vielleicht mit dem Gedanken im Kopf, dass es eins der letzten Male sein wird, das Haus, in dem ich zehn Jahre gelebt habe, zu bewohnen.
Das Gästezimmer in dem Haus...

Donnerstag, 5. Januar 2006

...

Ich frage in die Kollegen-Runde ob jemand vielleicht wüsste, ob ich mir in der Werkstatt einen Zollstock ausleihen kann, um meine Küche auszumessen.
"Zollstock???? Meterstab heißt des hier! Wenn du in der Werkstatt Zollstock sagst, lachen die dich aus!" Sagt ausgerechnet dieser Typ zu mir, der mich sowieso schon leicht durcheinander bringt. Und ich weiß gar nicht warum. Irgendwie verwirrt er mich. Schaltet manchmal scheinbar per Fernbedienung für ne Sekunde mein Hirn aus und ich laber nur noch Müll. Und verstehe nicht, warum. Komisch.
Kurze Zeit später treffe ich ihn in der U-Bahn. Ich versuche ihm zu erklären, dass ich mich mit dem Freund meiner Freundin treffe, am Stachus, weil der gerade in München ist. Und er sagt irgendwas, was klingt wie "geht es um Sex?" Hallooooooo????????????????????? Hat dieser Typ gerade in meiner Gegenwart das Wort Sex benutzt???? Oder habe ich wieder nur das Bayerische nicht verstanden und er meint "Trefft ihr euch um sechs?" Endgültig verwirrt und ohne Hirn steige ich hinter ihm her aus der U-Bahn. Er sagt: "Ich nehm die U 5, die fährt jetzt auch zum Stachus". Ich sage allen ernstes: "Ja dann, mach's gut, tschüß", winke und fahre die Rolltreppe hoch. Weiß der Geier warum.
Verstand verloren oder so.

Samstag, 26. November 2005

Noch drei Tage

Meine Wohnung ist ein Kartonlager, meine Klamotten verstaut und die Wände gestrichen. Ich besuche alle möglichen Leute noch mal, und habe das Gefühl, nie waren die Beziehungen entspannter und die Leute netter als in den letzten Wochen. Ich kriege tolle Geschenke, damit ich in München an Berlin denke und bin ganz traurig.

Zum letzen Mal die Biokiste, zum letzen Mal zum Bäcker, zum Baumarkt, mit dem Fahrrad nach Neukölln, Tage vertrödeln, zusammen kochen und trinken und quatschen und Pläne schmieden, was wir alles zusammen machen, und eh nie machen. Immer das Gleiche, aber immer schön.
Jetzt gleich kommt Miss Murray und wir gehen noch auf den Weihnachtsmarkt und dann Tanzen im Roten Salon bis es hell wird. Vielleicht.

Plötzlich treffe ich überall Leute auf der Straße, mitten in Kreuzberg, mitten in Friedrichshain. Die Menschen, mit denen ich unterwegs bin, denken schon, ich kenne hier jeden.
Ich versuche nicht die Tage zu zählen und zu genießen, und zu wissen, dass ich immer wieder kommen kann und dass es nie wieder hier so sein wird und dass was Neues kommt, dass ich genießen soll.
Ach, es fällt mir so schwer.

Ich weiß - ich freue mich auch.
Und bin ja auch Silvester schon wieder hier.

Samstag, 5. November 2005

Hömma, ey

Unglaublich, wie die Menschen hier sprechen. Kaum haben sie einen im Tee (und das ist hier ja gerade normalzustand) beginnt jeder Satz mit "Hömma, ey!" Was wohl so viel ist, wie eine Aufforderung, auch bloß zu zu hören. "Schatz, Alter", war ja bis jetzt immer mein Favorit an bekloppten Anreden. Gut ist aber auch "Ey, hömma. mamma nich so'n krach."
Altobelli, wo bin ich denn hier?

Montag, 31. Oktober 2005

Kleinstadt

Ich habe heute vier Supermärkte abgeklappert um einen sixpack Beck’s zu kaufen. Hätte mich nicht eine unbändige Lust Auto zu fahren überkommen, hätte ich mich vielleicht auch mit Veltins (nach dem man wahrscheinlich in Berliner Supermärkten recht lange sucht) zufrieden geben können, aber irgendwie wollte ich Beck’s.

Andererseits habe ich heute, als ich mit Miss Murray in der Stadt war, den Vater meiner besten Grundschulfreundin (der mich erst nicht erkannte – immerhin), einen Ex-Liebhaber und die Ex-Freundin von einem Freund meines Ex-Freundes getroffen. Wo passiert einem schon so was Montagmittags? Außerdem ist auch noch ein Freund von mir das neue Jägerken von Soest.

Apropos Soest. Die Stadt überlegt derzeit kollektiv, ob man bei 23°C überhaupt Kirmes feiern kann und Lust auf Bullenauge und Dudelmann hat. Schon ein bisschen komisch. Ich hab auch nur Winterjacken, Mützen, Schals und Handschuhe im Koffer, der jetzt in dem Zimmer rumsteht, das noch nie mein Zimmer war und jetzt mal wieder meine Matratze beherbergt.
Und in der Sauna war ich, wie sich das nunmal für (fast) November gehört, auch schon.

Samstag, 29. Oktober 2005

Wohnungsnot

Wenn man anfängt sich für Wohnungen in München zu interessieren, fällt einem erst mal auf, was für ein Luxus das Leben hier ist. Plötzlich sehe ich mir im Internet Bilder von Wohnungen an mit ca. 2 Meter Deckenhöhe, dunklen Musterteppichen und Masertapete. Die kosten dann, ohne dass ich weiß, in welchem Teil von München sie sich befinden, so um die 700 Euro kalt, wenn ich in etwa die gleiche Größe beibehalten will. na, Schnäppchen, sag ich mal...
Ich habe also die Wahl: Jetzt, wo ich endlich Geld verdienen werde, leiste ich mir ein kleines WG Zimmer am Stadtrand, oder ich gebe, was weiß ich, so vielleicht 2/3 meines Einkommens für die Miete aus...ich weiß noch nicht, wie ich mich da entscheiden werde.

Es gibt auch Wohnungen in Häusern, die aussehen, als stünden sie im Prenzlauer Berg. Wunderschöne, top-sanierte Altbauwohnungen mit 2,5 Zimmern, neuem Bad und Küche. Für sage und schreibe unglaubliche 1225 Euro warm. Wenn das mal kein Angebot ist.

Wie machen das die Menschen, die da leben??? Ich meine, auch in München gibt es Studenten, Teilzeitarbeitende Mitarbeiter und arme Schlucker. Oder etwa nicht??? Sind die alle in Berlin? Und deshalb sagen mir alle, denen ich erzähle, wo es hingeht, dass ich da wenigstens nicht in Hundekacke trete auf der Straße, und dass es Zeitungsboxen auf der Straße gibt, in die noch keiner eine leere Bierflasche geschmissen hat.

Die Spannung steigt, ich werde berichten.

Donnerstag, 27. Oktober 2005

Lieber Herr Köhler

(ich muss mal namen nennen, weil selbst J.K. zu verwirrungen führen würde). Ich freu mich natürlich tierisch auf und über meinen neuen job. und wenn sie sehen würden, wie ich hier über die tastatur wanke, wüssten sie auch, wie ich es schon begossen habe... (sie kennen mich ja...)
also, ich hab vielleicht den traumjob abgegriffen... und ich bin gespannt auf alles, was da kommen mag, ich werde es schon schaffen.
die sorge gilt einzig und allein der neuen stadt. und das ist ja wohl berechtigt.
schade, dass sie nicht mit mir anstoßen konnten, um so mehr freue ich mich, dass es nächste woche geht,
onkel jan.
oder noch nicht???

bis bald,
fernwee (glatt gelogen...., grad bin ich heimatversessen wie kein anderer.)

und danke für den anruf, er hat mich dran erinnert, dass ich mich gefälligst zu freuen habe... ob der neuen zukunft.

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