Wo komm ich her und wo gehst du hin

Dienstag, 18. Oktober 2005

Zitat der Woche

M. sagt, als wir uns Montag Abend schon wieder gegenüber sitzen mit Alkoholischem auf dem Tisch:
"Da war ich doch gestern ... ach neee, heute war es ja erst... uuupss, ich war so froh wieder entgiftet zu sein...."

Ihr Kommentar zum Totalausfall war übrigens der Folgende:
"An den drei Pernod kann es nicht gelegen haben. Glaube ich... vielleicht waren die fünf Wodka vorher ein bisschen viel. Oder das Bier..."

Mann, wo soll das nur hinführen?

Nach München vielleicht?
Ich habe am Freitag ein Vorstellungsgespräch für einen (sehr guten, zukunftssicheren, spannenden) Job in München. Es bricht mir jetzt schon das Herz. Es ist so schön hier. Aber ich weiß natürlich, dass man als ungebundene-junge-dynamische-single-hartzIV-Geisteswissenschaftlerin so was auf GAR KEINEN Fall in Frage stellen darf. Würde ich auch nicht. Also würde ich diese Stelle kriegen, wäre ich schneller in München, als so manche gucken können.
Aber traurig wär das. Ganz ganz traurig. Es würde mal wieder von vorne losgehen, wieder drei Jahre dauern, bis ich mich so zu Hause fühle wie hier, und wer weiß, dass ich vor Berlin schon in 3 anderen Städten studiert habe, kann sich vorstellen, wie oft ich schon von vorne angefangen habe...

Freitag, 7. Oktober 2005

Ich suche

einen Job.
So langsam macht mich meine Arbeitslosigkeit wahnsinnig. Ich leide mit den Langzeitarbeitslosen, die jahrelang diese täglichen Wege im Internet zurücklegen.

Dabei kann ich doch was.
Ich bin Soziologin und will als solche arbeiten. Schwerpunkt Frauen und Geschlechterforschung. Gerne auch Gender und Männerforschung. Es muss ja nicht mal Forschung sein, ich kann auch schreiben, denken, arbeiten, aufräumen, auf Englisch, Niederländisch, Deutsch. Ich habe ein Jahr im Ausland studiert und zwei längere Praktika gemacht. Ich gehe in fast jeden Ort der Welt, wenn es interessante Arbeit gibt. Auch wenn ich gerne in Berlin bleiben würde, gibt es - zumindest hochoffiziell - nicht viel, was mich hält (halten darf).
Ich kann auch Vortäge halten über Gender Mainstreaming und Strategien entwickeln, um Arbeitsabläufe oder Politik Geschlechtergerechter zu gestalten. Wenn mir jemand die Chance gibt, würde ich gerne was dazulernen. Zum Beispiel Methoden. Damit ich selbständig Veranstaltungen organisieren und durchführen kann.

Reicht das?
Weiß jemand was?
Ich will hier nicht sitzen und mich beklagen. Ich will mich auch nicht langweilen und mache alles mögliche. Im Moment unterrichte ich Deutsch für Amerikaner und in vier Wochen mache ich zwei Wochen lang ein Mini-Praktium im Landesinstitut für Qualifizierung in Hagen.
Und alles nur, damit irgendwas voran geht und ich wenigstens nicht behaupten muss, eine faule Arbeitslose zu sein, die ihr Geld einsteckt und nichts tut. Ich mache einen Kurs in "Öffentlich Sprechen für potentielle Berufsredner" und "Methoden der Moderation".
Und all das soll nichts bringen?
Das schlimmste ist, dass von selber gar nichts passiert und ich mich verkaufen muss, und sagen, was ich alles tolles kann. Nur leider nimmt mit jedem Tag an dem ich nichts sinnvolles mache, die Zuverischt ab. Kann ich eigentlich wirklich was? Oder glaube ich nur mittlerweile selber die Dinge, die ich in meinen Berwerbungen schreibe?????

Sonntag, 2. Oktober 2005

Was mal erfunden werden müsste:

Immer schon hätte ich gerne eine Maschine, mit der ich bereits abgeschickte Mails nachträglich zurückholen kann. Oft wird mir erst klar, was ich geschrieben hab, wenn ich unwiderbringlich den "Senden"-Knopf gedrückt habe.
Gleiches gilt übrigens für SMS.
Und wo wir schon mal dabei sind, wie wär's auch mit Sätzen, die man sagt, wenn man betrunken ist? Jeder Satz, der in die Zukunft zeigt, sollte verboten werden, in betrunkenem Zustand. Wen geht meine Zukunft überhaupt was an? Meine Wünsche sind eh andere, wenn ich kaum noch geradeaus gucken kann. Und überhaupt: Küssen. Bitte! Erfinde jemand etwas, das nachträglich auslöscht, wenn zwei Menschen sich geküsst haben, die das besser nicht machen sollten. Alles vergessen und vegeben.
Bestimmt fallen vielen Leuten schnell noch andere Sachen ein, die sie gerne rückgängig machen würden.

Aber eigentlich.
Wär das nicht ein langweiliges Leben? Müssen wir uns nicht auch manchmal austesten? reizen, was das Leben für uns bereit hält? Uns schämen und es besser machen? Und am Ende vielleicht vernünftiger werden? Damit wir zuückblicken können und sagen: "Ich hab glaub ich alles mitgenommen, was so ging. Ich kann nicht behaupten, dass ich das Gefühl habe, irgendwas verpasst zu haben.
Und hier steh ich nun und stehe zu allem was ich tu."

So weit müsste es mal kommen.

Ich war immerhin die ganze Woche in Soest und bin jetzt wieder in Berlin und ganz brav. Party abgesagt, dafür Wohnung geputzt, Wäsche gewaschen und ein schönes Buch gelesen. Bin also auf dem Weg der Besserung.
Und des Älterwerdens.
Und hier dann auch die geschicke Überleitung:
Am 15. oktober feier ich meinen Geburtstag. Ab 18 Uhr gibt es bei mir zu essen, und jeder, der was mitbringt, kriegt auch was zu trinken. Ich hab nämlich kein Geld mehr, und will trotzdem feiern. Deshalb: Klassische Bottle-Party.

Freitag, 23. September 2005

Wofür es sich

diese Woche zu leben lohnt:

1. Sonne
2. Zeugnis abholen. Soziologie: Sehr gut (1,2), der Rest wird verschwiegen
3. Mir von Papa sagen lassen: Wofür brauchst du denn nach drei Jahren schon wieder eine neue Winterjacke, ich trage meine zehn Jahre.
4. In der letzten Woche MIT Semesterticket mit dem Fahrrad überall hinfahren, auch zur Stabi und durch den Park Sanssousi in Potsdam
5. Endlich 500 Meter am Stück kraulen
6. Mit M. über "das Geräusch" philosophieren. Ist es wirklich SO ekelig???
7. Donnerstag abend Wodka Apfelsaft trinken zu fettarmem Chilli ohne Carne
8. Bewerbungsinitiative starten und mich in München bewerben. Ist wenigstens eine STADT.
9. Sich von der Abhängigkeit vom Handy lösen. Zitat: "Ich lass mal mein Handy in der Küche, ich bin ja nicht abhängig!... Aber um Gottes Willen, stelle dir mal vor, dann ruft einer an... Ich nehm's mal doch lieber mit." (Ruft eh keiner an...)
10. Mir von solariumbraunen Spinnern im Handyladen erzählen lassen, dass mein neues Siemens-Handy keine Wörter in T9 lernen kann, weil es gar nicht echt von Siemens ist, sondern irgendwas auch von Sony Ericson. Wo da die logik ist, versteh ich auch nicht...

Montag, 19. September 2005

Wahl, Wahl, Wahl

So.... wer immer gewonnen hat, ich bin gespannt auf meinen neuen Job, der ja nun nicht mehr lange auf sich warten lassen dürfte...
Oder hab ich da was falsch verstanden?

Mittwoch, 14. September 2005

Tagesverwirrung

Dass man als Arbeitslose auch in der Woche ordentlich feiern gehen kann, ist ja bekannt. Und dass das in Berlin ganz hervorragend geht, haben wir gestern mal wieder erfahren, als wir den 30. Geburtstag eines jungen Mannes begossen haben. Mittwochsmorgens um halb fünf nach Hause fahren, fühlt sich auch nicht anders an, als Samstag oder Sonntag das gleiche zu tun.
Aber komisch ist ein Mittwoch schon, wenn man um halb 12 aufwacht und das auch nur, weil das Telefon klingelt. Zwischendurch hatte ich den Gedanken, dass morgen Wahl ist, und dass ich ja heute abend auf ne Party eingeladen bin. Pustekuchen, stimmt nicht, ist alles erst am Wochenende.
Der Kommentar meines Heilpraktikers um halb 3 am Nachmittag: "Du siehst etwas mitgenommen aus". "Ich hab gesoffen", grummel ich zurück". "Ach so, dann ist das also akut nicht chronisch. Dann geht's ja".
Und dann habe ich meine ganze Wut und alles was ich in dieser Welt nicht verstehe und zum Kotzen finde, bei ihm abgelassen. Damit aus akut nicht doch noch chronisch wird.
Puh, was hatte ich schlechte Laune.
Und wie schön, dass es ihn gibt, und es jetzt wieder viel besser ist.

Donnerstag, 11. August 2005

Zufall?

Worüber man so alles nachdenkt, wenn man den ganzen Tag Zeit dazu hat.
Zum Beispiel, dass ich in meinem Leben schon oft Männern mit den Initialen J.K. begegnet bin. Mindestens vier fallen mir auf Anhieb ein.
Und überhaupt mit J als Namen, als Vornamen. Keine Ahnung, wie viele ich davon kenne. Also, näher kenne. Oder mal kannte.
Dabei denkt man immer, es gibt gar keine Männernamen mit J.
Ob die Spuren hinterlassen haben? All die J.K.s?
Ob das was zu bedeuten hat?
Ob ich das nächste Mal, wenn mir jemand begegnet, und der sagt er heißt zum Beispiel Julius Klabautermann, dann bin ich sofort hin und weg, ohne dass ich erfahren habe, dass er mit der Atommafia unter einer Decke steckt?
Das wär dann doch etwas erschreckend.
Aber wer weiß, vielleicht ist eine Auflösung meines Lebensrätsels, wenn ich das rausfinde...


Zur Beruhigung:
Bis jetzt hab ich noch nie jemanden kennen gelernt, der mir seinen Namen sagte, und ich schon dachte, ach, ok, fängt mit J. an, das passt ja.
Das ist mir immer erst aufgefallen, wenn ich die Leute schon länger kannte.
Also, ich meine erst jetzt.
Wenn ich Zeit habe, über so einen Quatsch nachzudenken.

Mittwoch, 27. Juli 2005

Barcelona fuer Fortgeschrittene

Puh...
wo bin ich hier gelandet.
Ballermann? Noch was fuer Kinder????

Stand der Dinge;
1. Ich hebe den Altersurchschnitt in meinem Hostel um mindestens fuenf Jahre. Nur Leute, die gerade Abi gemacht haben, wahlweise auch nur Sommerferien haben. Und jetzt (um 23 Uhr) sturzbesoffen sind und sich um die Amerikanerinnen kloppen.
Die Amerikanerinnen sind die Schlimmsten. Die Nackigsten...
Die Jungs chatten den ganzen Tag mit den Frauen, die sie auf der Reise kennen gelernt haben und suafen nebenher, waehrend sie so sachen schreiben, wie "I want to fuck you as soon as possible".

Also, der neben mir ist hoechstens 15.
Grad hab ich Bartflaum entdeckt.

Heijeijei....

2. Fashion Rule Barcelona:
Ohne Nackenmatte geht gar nichts. Zumindest nicht als Mann unter 40.
Als Frau auch nicht.
Und ohne Birkenstocks. In sofern mach ich mich gar nicht schlecht.
Rock muss sein, bei den Frauen.

3. Hollaender sind ueberall.
Warum auch immer. Ob ueberhaupt noch jemand zu Hause ist, in Holland? ¿Oder treiben sie sich alle in "Batze" rum?

Habe heute das komplette Touri Programm gemacht. Nein, nicht das komplette. Aber viel. Mir war egal wie ich aussehe, bei 40 Grad im Schatten krempelte ich hemmungslos meine Hose hoch und sah damit wohl mindestens so bescheuert aus, wie die Hollaenderinnen.

Morgen fahre ich weiter nach Girona.

Und dann ab Samstag wieder hier.
Ich glaube nur noch am Strand. Will ja auch ein bisschen braun werden. Ist ja Urlaub und nicht nur grosse Stadt. Die hab ich ja auch zu hause.

Eigentlich ist es aber ganz nett hier.

Die kInder gehen jetzt aus und ich hoffe, dass ausser mir noch jemand uebrig bleibt.

Sonntag, 24. Juli 2005

Sonne

Ab morgen wird die Sonne gesucht.
Und hoffentlich gefunden. In Spanien. Endlich. Urlaub. Morgen geht es nach Barcelona.
Ohne viel nachdenken, ohne viel Gepäck, ohne irgendwen dabei. Nur im Kopf.
Um klar zu kommen, und viel zu vergessen. Und hinter mir zu lassen.
Vorgestern entschieden und gebucht. Gestern klare Worte geschrieben. Morgen weg.
So hatte ich mir das immer vorgestellt. Klingt so schön dramatisch.
Eine schöne Woche.
Für mich und alle anderen.

Freitag, 1. Juli 2005

Melancholie

Was ist das bloß?
Dieses Gefühl, keiner meldet sich, wenn man drei Tage krank ist, keiner meldet sich, wenn man den Antrag für ein Promotionsstipendium versemmelt hat, keiner meldet sich, wenn es regnet, keiner nimmt mich in den Arm.

Nein, so schlimm ist es nicht, aber dieses Gefühl.
Heimweh. Heimweh? Wonach? Sehnsucht nach einem Ort, den es nicht mehr gibt? Nach einem Gefühl, an das man sich nicht mehr erinnern kann?

Tief hängende Woklen treiben mir doch sonst auch keine Tränen ins Gesicht.

Heimweh ist das falsche Wort. Aber irgendwie gibt es auch kein richtiges.

Fernweh vielleicht. Sehnsucht nach Veränderung, von der man nicht weiß, was sie eigentlich bringen soll, und warum.

Melancholie.
I got the blues.

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