Wo komm ich her und wo gehst du hin
Ging es nach mir,
sollten wir
vielmehr aufeinander schau’n
wofür es alles zu geben lohnt
ist… ein großer traum
ein einziger freundlicher blick
macht manchmal wieder alles gut
ein guter freund
neuen mut.
denkst du denn da genau so
in etwa so wie ich
geht’s dir da genau so
wie geht’s die eigentlich?
ging es nach mir
sollten wir
wieder öfter in den himmel schau’n
denn manchmal fehlt es uns schon sehr
an gelassenheit, an vertrauen
die kleinen dinge machen es schön
auch wenn sie schnell vergehen
es ist gut menschen lachen zu sehen.
denkst du denn da genau so
in etwa so wie ich
geht’s dir da genau so
wie geht’s dir eigentlich?
denkst du denn da genau so
in etwa so wie ich
geht’s dir da genau so
wie geht’s dir eigentlich?
sag wie geht’s dir eigentlich?
so lang ich mich erinnern kann,
fängst das wünschen immer wieder von vorne an
denkst du denn da genauso
in etwa so wie ich
geht’s dir da genauso
wie geht’s dir eigentlich?
Sag wie geht’s dir eigentlich?
liest das hier eigentlich jemals irgendwer???
Soundtrack des Tages:
Klee - 2 Fragen
Wenn ich dich zwei Fragen fragen würde,
dann wär das woran glaubst du
und wofür lebst du?
und wenn du mich zwei Fragen fragen würdest,
dann wär das woran denkst du
und wohin gehst du???
Ich hab es geschafft, die Magisterarbeit ist in guten Händen bei meiner Professorin, und ich habe mir geschworen, heute mit dem Lernen anzufangen.
Leider war gestern der erste Mai. Und ich in Kreuzberg. Und wie immer dachte ich, das netteste Gefühl der Welt ist, schon mittags betrunken zu werden. Was bei gefühlten 35 Grad schon nach einem großen Becks ein leicht zu erreichendes Ziel ist. Heijeijei... die Folge war, heute morgen nicht in meinem Bett aufzuwachen (was nicht an sich irgendwie schlimm war...) und natürlich nicht mal das Lernplan-machen zu schaffen. Ich hab ein bisschen auf dem Balkon, ein bisschen im Volkspark, und dann wieder auf dem Balkon rumgelegen und gewartet dass die kleinen Geister aus meinem Kopf verschwinden. Es ging dann auch besser als ich dachte.
Gelernt habe ich nichts.
Außer, dass gefälligst ab heute der Ernst des Lebens auf mich zukommen soll. In Form eines Jobs. So ein richtiger Job, mit viel Geld und einem Arbeitgeber, der mich aussucht, weil ich was kann, was ich studiert habe.
Wie mach ich das denn jetzt? KEIN MENSCH hat mir in 14 Semestern Studium beigebracht, einen Job zu bekommen. Ich weiß nicht mal so genau, was ich eigentlich alles so kann. Ist das nicht unglaublich?
Ich habe letzte Woche meine erste richtige Bewerbung geschrieben. Zum ersten Mal habe ich mich auf eine Stelle beworben, bei der ich ziemlich sicher bin, dass ich sie nicht bekomme. Bis jetzt war das immer andersrum. Und ich begebe mich damit in völlig neue Welten. Arbeitsmarkt, Bwerbungsfotos, Bewerbungsmappe, Lebenslauf und bloß keinen Fehler machen. Komisch, ist das.
Aber meine Eltern haben mir ziemlich deutlich zu verstehen gegeben, dass jetzt Bewerben angesagt ist. Und sie haben ja auch recht. Ab Sommer gibt es keinen Bildungskredit mehr, die Krankenkasse wird teurer, keine Ermäßigung im Schwimmbad oder bei der Bahncard.... Ich werde alt. Es gilt, sich in neuen Welten zu behaupten. Und ich habe keine Ahnung, wie es geht, wie ich anfangen soll, damit ich nicht in der Prakitkumsmühle ende und keinen Pfennig verdiene.
Alles was ich weiß, dass ich wohl meinen Traumjob nicht in Kreuzberg auf der Straße finde und auch nicht in fremden Betten oder unter erheblichen Alkoholeinfluss. Da muss schon mal was anders werden, damit der Ernst des Lebens mich auch findet.
Manchmal muss man auf die Heimatscholle zurück, um Kraft und Energie zu tanken für die großen Aufgaben die einen erwarten.
Warum das so ist?
Weil westfälischer Lössboden einem nunmal mehr Halt gibt als der märkische Sand, der sich tief unter Berlin verbirgt. Zumindest, wenn man da her kommt, aus Westfalen.
P. hat zu mir gesagt: Wenn man eine Entscheidung treffen muss, sollte man mal auf seine Heimatscholle zurückfahren. Da flüstern die einem zwischen dem zwölften und dreizehnten Bier ein, was der richtige Weg ist. Alleine die Tatsache, das jemand von zwölf oder dreizehn Bier spricht, die man an einem Abend trinken soll, zeugt davon, der Mann weiß, was abgeht auf meiner Heimatscholle.
Nun will ich ja keine Entscheidung treffen, sondern "nur" eine Magisterarbeit zu Ende bringen. Und da sind zwölf oder dreizehn Bier wohl eher nicht so angebracht. Aber dieses wohlige Gefühl im Bauch, das man nur verstehen kann, wenn man eigentlich nichts mehr zu suchen hat in der kleinen Stadt im tiefsten Grün des Landes, wenn man nur mal kurz aus dem Zug steigt, um zu riechen, wie es hier riecht, um zu fühlen, wie es hier fühlt und um zu schlafen, wie man hier schläft, das kann man sich dann aufbewahren und wachrufen, wenn man's braucht.
Und dann frohen Mutes weitermachen. Und mal tief durchatmen, und sich freuen, dass man aus einer Gegend kommt, die einem so viel Halt mitgegeben hat, dass einen so schnell nichts umhaut.
Mit beiden Beinen auf westfälischem Boden eben!
In diesem Sinne, Prost, Soest!